leuchtet man mit bild

Das Schneckenhaus.

schnecke
Sie fallen schneller werdend von alleine durch Winde, die nur drehen können. Bremsen auch zwar, aber keine Plateaus zu bieten vermögen. Möglich, dass es weit weg war und absurd, dass manche Moleküle durch die kühle Nachtluft lichtlos und richtlos ankommen und treffen. Sie vereinen sich von alleine auf den matten Rillen und glätten sie und machen sie glitzern und strahlen und drücken sich in frischem Kondenswasser hinab auf den Teer, auf dem sie zerlaufen von alleine. Willkommen heißen sie die Fühler, die wie üblich über die Steine streichen und weilen im kalten Nass, sich erleichtert strecken, weil die Moleküle wecken, durch die ganze Schnecke Nerven in kecken Stößen necken. Es ist Zeit, weit und breit nur reine Luft und keines der brummenden Gummiquietschen und stinkenden lautlärmend brüllenden Wägen, Stiefeln, Rollen, die in erstickender Trockenheit aus dem berstenden Beton sprießen und mit bösen Hieben in das Schneckenhaus beinah zerquetschend einen treiben lieben. Vor den Kopf gestoßen erst, fahren die Bewusstseinsschilder, dass man verletzt ins Haus sich zu ziehen hat. Mit der Zeit die Fühler sensibilisiert erst, können sie manchmal schon früher erkennen, dass Gefahren heranfahren, um nur ungeachtet der eignen Ohnmacht in den weichen Körper zu treten. Von Fernen erahnt bleibt dann der verletzliche Körper in der harten selbst gebauten Schale verborgen für Tage und wartet ungeahnt der Vorgänge draußen und hoffend auf Ruhe. Der Körper, der gar so verletzlich ist, von Geburt, nicht gehärtet, nicht zu stählern, wie all die abgebrühten Hitzemonster, die sich nie verbünden konnten mit den frischen zischenden Molekülen, die den wehenden Winden hilflos auch die Hände geben, die zu Freunden werden in einer Union der schieren Haltlosigkeit der werkenden und ratternden fort und fort weiter strebenden Heerscharen an Maschinen. Ihr Motor, ihre Willenskraft und ihre Willkürmacht, durch die sie gefahren werden, nicht selbst fahren können, denn Benzin läuft durch all ihre Adern. Es ist gut mit Regen, denn schneller werdend ohne Endzeit fällt er von alleine, lässt sich treiben von den Winden, streicht behutsam über Fühler, die ihn freudig schon erwarten, spielt mit ihnen Sinfonien, lässt wie dirigiert von ihnen, doch trotzdem mit eignen Instrumenten, Harmonien erklingen, euphorisch pulsierend lassen die Fühler sie springen und sie tanzen auf dem grauen Beton wie in roten Ballsälen, müssen sich nicht über den schmierigen Teerboden quälen, fließen von alleine und klingen und singen und spielen mit den Fühlern im Einklang zu vielen.

Der Übermut.

uebermut
Er steht auf einem Hügel, weitab der großen Straße, weitab der letzten Siedlung, weitab eben. Die tiefstehende Sonne verleiht dem Lande einen angenehmen Schimmer, der die Wirklichkeit in eine trübe Unsicherheit zu verzerren scheint und doch durch eine ergreifende Harmonie besticht. Die Wiese weist alle Schattierungen der Farben auf und zieht diese in endlos langen Teppichen über die ungleichmäßigen, nie zu ermessenden Krümmungen der Erde. Wie riesige Wellen, welche in langsamen, unrhythmischen Bewegungen dahingleiten ohne zu verschwinden, legen sich die Felder auf den Grund, in immer anderen Formen und Farben und doch einheitlich, wie aus einem Guss, als wäre alles gewollt, nichts dem Zufall überlassen, ein Ausmaß der Perfektion, dem Menschen unbekannt. Sie nehmen überhand, als mächtige Wogen, nichts was man dem entgegensetzen könnte, wozu aber auch keine Notwendigkeit zu erkennen ist. Denn alles ergibt einen Sinn, einen Sinn im Einswerden mit den Unendlichkeiten, welche nicht davor zurückschrecken, das Unvollendete in sich aufzunehmen. Es ist ein Spiel, welches nur einmal gespielt wird, von seiner Seite aus und unendlich oft von anderer. Eines, auf welches man sich einlässt ohne nachzudenken, ohne einen Widerstand aufkommen zu lassen, denn wenn die Überlegenheit zu überwältigend ist, so ist alles gleich, so vergisst man all eigene Kraft. Er versinkt in unbeschreiblichen Tiefen, verbindend mit den Perfektionen der Wellen, der Farben, der Töne, einswerdend mit all der Unendlichkeit. Man kann nicht mehr unterscheiden, wo Mensch endet, wo Natur beginnt. Die vollendete Verschmelzung hat eingetroffen, bevor sie begonnen hat. Ein Wesen im Wahnsinn zu erstreben, was man nur unter gänzlichem Aufgeben zu erreichen in der Lage ist, hat aufgegeben. Seine Gesichtszüge gehen über in die Muster der Baumrinden, seine Hände in die Blätter der Eichen, die Muskeln erschlaffen, um zu reinster Erde zu zerbröckeln, Würmer und Schnecken in sich aufnehmend, Lebensraum bietend, selbst zugrunde gehend. Seine Füße, seine Beine geben wunderschönen Blumen Halt, sie ernährend, sie aufziehend in unendlicher Schönheit. Die Augen, welche sich schließen, gehen unter in den Weiten des Erdreichs. Ein Herbst - eine Zerstörung. Alles verblüht und verwelkt. Alles Leben geht zuende. Eine Scheinharmonie findet ihren Weg in einer durch ihre Kurzlebigkeit bestechenden Sackgasse, welche nur die eine Richtung kennt. Ein lächerlicher Akt des Wesens. Ein Verspotten sei ihn das einzig Gebührige. So kann er doch nicht eins werden mit der Perfektion, wenn er selbst gleiche immer verhindern werde. So ist er doch nur gestorben auf einem Hügel weitab der großen Straße.

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