Dienstag, 19. August 2008

Handbücher, Sessel und Kreise

Guten Tag.

Das Leben ist kein Supermarkt. Hier interessiert es nicht, dass ich etwas suche, das überall herumliegt und dass ich alles dafür zu geben bereit wäre. Dinge sind hier nicht für jeden da. Wo sind die Handbücher, in denen steht, wo die Eintrittskarten verkauft werden? Ich habe da was verpasst. Ich denke nicht, dass es aufzuholen ist.
Manchmal kommt es mir beinahe so vor, als gäbe es sehr viel von alledem, was hier bereits aus den Schränken quillt und den Putz der Wände durchfrisst, um letztendlich bis zum Teppichboden und den Fensterscheiben zu wuchern und mich zu ersticken, heimlich und hinterhältig.
Dafür aber gibt es Dinge, die ich suche (wenn ich suchen sage, meine ich, dass sich meine gesamte Lebensenergie darauf konzentriert, hier im roten Plüschsessel zu sitzen und zu winseln und zu hoffen und zu betteln, dass es freiwillig an der Tür klingelt - klopfen dürfte es auch, ich würde die Türe freudig aufreißen), nun es gibt diese Dinge, nämlich eigentlich nicht. Sicher, andere präsentieren sie ja freudig tag nächtlich und bald stündlich wieder im Wechselmarsch führen sie mir ihre grandiosen Erfolge vor, indem sie meinen Pupillen ihre Zweisamkeit zwangsweise hineinpressen, nur danach lächzend zu sehen, wie sie meinem Gehirn melden, dass mein Gegenüber es geschafft hat. Ich würde um die ganze Welt rennen, wenn ich ankäme, ich würde nur noch für den Marathon üben, auf Kraftnahrung und Sportprogramme umsteigen, ich würde mir Laufschuhe kaufen, die meine schiefen Füße zum Laufen brächten, ich würde durch den Eiffelturm, durch Bohnengewächshäuser und Schildlausbiobekämpfungsforschungslabore kriechen, wenn ich denn ankäme. Aber die Erde ist ja rund und sie dreht sich selbst im Kreis und jeden Tag um die eigene Achse. Bestimmt ist mir auch nicht schwindliger als ihr.

Guten Abend.

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